Markengeschichtliches
Lonsdale
Der Name geht auf den fünften Graf von Lonsdale zurück, einen britischen Sportler und fanatischen Sportfan der in den 1890er-Jahren maßgeblich daran beteiligt war den Boxsport zu legalisieren und somit gesellschaftsfähig zu machen. Der Name dieses berühmten Graf Lonsdale war Hugh Lowter. Einer seiner markanten Charakterzüge war seine Liebe zur Farbe gelb. Diese Leidenschaft war dafür verantwortlich, dass er „Der gelbe Graf“ genannt wurde. In den 30er Jahren war Hugh Lowter auch Präsident des Arsenal Football Club aus London. Dies wiederum erklärt, warum „The Gunners“ bis heute in ihren Auswärtstrikots die Farbe gelb tragen.
Berühmte Boxer, die Lonsdale trugen waren Muhammad Ali, Lennox Lewis, Henry Cooper und Mike Tyson. Insbesondere in Jugendkulturen und in bestimmten Musikgenres wie Punk, Ska, New Wave und Gabber ist die Marke bis heute beliebt.
Fred Perry
Fred Perry gab es wirklich. Am 18. Mai 1909 kam er in Stockport, in der Nähe von Manchester, auf die Welt. Bevor er im Alter von 20 Jahren von seinem Vater, einem Labour-Politiker, einen gebrauchten Tennisschläger geschenkt bekam, machte er sich zunächst als Tischtennisweltmeister einen Namen. Noch im gleichen Jahr, im Sommer 1929, konnte sich Fred Perry für die Teilnahme am Wimbledon-Turnier qualifizieren.
1934 sorgte der Tennisspieler für einen Schock in der britischen High-Society. Denn nie zuvor hatte ein schmuddeliges Arbeiterkind das geschafft, was Fred Perry schaffte: Einen Sieg im legendären Wimbledon-Tennisturnier. Es war ein Durchbruch, denn Wimbledon galt bis dahin als Domäne der reichen Snobs und Adeligen. Das Preisgeld von 25 Pfund soll Fred Perry nicht, wie üblich, einer gemeinnützigen Einrichtung gespendet haben. Er soll für sich beschlossen haben, „selbst der gute Zweck“ zu sein. Und zwar als Reaktion darauf, dass ihm seine Medaille und die obligatorische Wimbledon-Klubkrawatte nicht feierlich verliehen, sondern nur in die Umkleidekabine geworfen wurde. Gewissermaßen zeigte Fred Perry der eingebildeten Oberschicht auf seine Weise „fuck off“. Er sagte wörtlich: „Ich hatte nie vor, meine Herkunft zu verleugnen, aber ich wollte anerkannt werden“. Ihm wurde nie, entgegen der sonst üblichen britischen Gepflogenheiten, ein Adels-Titel verliehen. Die beiden Jahre darauf gewann Perry das Wimbledon-Turnier ebenfalls (1935 und 1936). Bis heute hat es kein Engländer geschafft, drei Wimbledon-Siege in Folge zu erringen. Außerdem gelang es Perry, neben Wimbledon die Turniere in Australien, Frankreich und den USA für sich zu entscheiden.
Ende der 30er Jahre ging Fred Perry als Tennisprofi in die USA und kehrte erst 1947 nach England zurück. Er mokierte sich darüber, dass die Wimbledon-Spieler grüne Shirts der Armee trugen und ließ deshalb 75 weiße Polohemden anfertigen, die er den Spielern schenkte. Polohemden, die noch kein Emblem hatten. Erst die Spieler, die sich für die geschenkten Polo-Shirts bedanken wollten, kamen auf diese Idee: Die Shirts sollten mit einem Merkmal versehen werden, das eindeutig an Fred Perry als Stifter erinnert. Der entschied sich für den Lorbeerkranz, den er 1934 beim All England Cup gewonnen hatte. Die Polos mit dem Fred-Perry-Logo wurden zuerst bei den Mods (1962–1969) und später bei den Skinheads sehr beliebt, die sich noch heute der Arbeiterbewegung verpflichtet fühlen.
Auch die arrogante Oberschicht begann, sich für die Klamotten mit dem Lorbeerkranz zu interessieren. In verschiedenen Quellen heißt es, dass sogar die Queen einmal gefragt haben soll, was denn dran sei, an seinen Hemden. Perry soll simpel geantwortet haben: »Hoheit, meine Hemden passen!«.
Alpha Industries
Die Anfänge des Unternehmens gehen auf das Jahr 1959 zurück. Zu diesem Zeitpunkt stellte ALPHA IND. das erste Mal die legendäre Fliegerjacke MA-1 her, im Auftrag der US-Air Force (USAF), die mit diesen Jacken ihre Marine- und Helikopterpiloten ausstattete.
Die MA-1 wurde speziell für die mit den Lufteinsätze verbundenen Anforderungen entwickelt. Das ursprügliche Leder wurde durch ein leichtes, robustes und qualitativ hochwertiges Nylon ersetzt. Zur verbesserten Wärmeisolierung wurde ein spezielles Polyesterinnenfutter entwickelt, welches neben den optimierten Wärmeeigenschaften den Vorteil eines geringen Gewichtes aufwies und damit einen erhöhten Trage- und Bewegungskomfort ermöglichte. Der Schnitt und alle militärischen Spezifikationen wurden zusammen mit dem Department of Defense (DOD) entwickelt. In militärischen Extremsituationen wurde sie getestet und ständig weiterentwickelt. 1960 wurde die MA-1 zu einer Wendejacke verändert. Das Innenfutter in der Farbe "International Orange" sollte abgestürzte Piloten für Rettungstrupps leichter erkennbar machen.
Dr. Martens
Die Dr. Martens wurden von dem deutschen Arzt Klaus Märtens entwickelt, dem sie ihren Namen verdanken. Klaus Märtens, konstruierte die ersten Prototypen 1945, wenige Wochen nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Mit diesen Prototypen überzeugte Märtens seinen alten Studienkollegen Herbert Funck. Funck war gebürtiger Luxemburger und deshalb von den Handelsrestriktionen im Nachkriegsdeutschland nicht betroffen. Märtens und Funck wurden Partner und begannen 1947 in Seeshaupt bei München damit, mit einigen Tonnen Gummi der ausgedienten deutschen Luftwaffe ihre Sohlen zu konstruieren. Das Timing war perfekt, nach der Kriegszeit in den sehr unbequemen Sicherheitsstiefeln sehnten sich die Menschen nach bequemem Schuhwerk. Die Schuhe wurden sehr schnell populär, sodass Maertens und Funck 1952 eine Fabrik in München eröffneten.
Bill Griggs, Geschäftsführer des englischen Traditionsbetriebes R. Griggs & Co, hörte von der Idee der Deutschen und war begeistert. Er erwarb die Produktionslizenz für die weichen Sohlen, änderte allerdings das Design der Schuhe in einen konservativeren Stil, da er die Schuhe als strapazierfähige Arbeitsstiefel produzieren und vermarkten wollte. Hinzu kam die gewölbte Lederkappe auf den Zehen sowie ein gelber Nähfaden, der bis heute das Markenzeichen der Dr. Martens ist. Griggs nannte die Sohle _Air Wair_ und kreierte das bekannte Logo mit dem Slogan „with bouncing soles“. Am 1. April 1960 gingen die Dr. Martens als Stiefel mit acht Löchern für das Schnürband in Produktion.
Der erste populäre Träger der Dr. Martens war Tony Benn, der als Sozialist im britischen Parlament saß. Er war ein Verfechter der Rechte von Arbeitern und Gewerkschaften und wollte auf diese Weise die Verbundenheit demonstrieren. Damit war er der erste, der die Dr. Martens als politisches Zeichen nutzte. Bis heute wird dieses Symbol von vielen politischen Sprechern und Studenten eingesetzt, die sich der Arbeiterklasse verbunden fühlen.
GRINDERS
Die britische Marke GRINDERS besteht seit über 50 Jahren.GRINDERS erlangte in den späten 80ern und frühen 90ern große Bekanntheit, als ihre Stiefel den New Work- und Utility-Look prägten, der zunächst auf der Straße entstand und schließlich auf den Laufstegen von Paris, Mailand und New York landete!GRINDERS wurden von vielen Popgruppen der Region getragen, darunter Take That, East 17, Guns and Roses und The Prodigy.
Die heutigen GRINDERS Boots wurden von Skinheads und später von Punks in Großbritannien getragen, die oft nur ein Paar Stiefel besaßen. GRINDERS mussten allen Witterungseinflüssen standhalten und dennoch bequem genug sein, um sie den ganzen Tag lang zu tragen.GRINDERS Stiefel werden alle mit Goodyear-Rahmennaht und verstärkten Nähten hergestellt. Viele Modelle verfügen über Stahlkappen.Ihre Air Cushioned (luftgepolsterte) Sohlen sind unserer Meinung nach ursprünglicher und quallitativ hochwärtiger als bei Marken die damit werben und bekannt geworden sind .... In Kombination mit dem Obermaterial aus hochwertigem Leder gehören GRINDERS zu den robustesten Stiefeln auf dem heutigen Markt. GRINDERS ist eine Unisex-Marke, die in gleicher Menge an alle Geschlechter verkauft wird. Sie werden weltweit von Los Angeles bis Moskau exportiert.
Solovair
Am 1. April 2003 wurden alle Fabriken von Dr. Martens AirWair in England geschlossen, und die Produktion nach Asien verlegt. Die früheren Hersteller von Dr.Martens in England produzieren auch heute noch unter dem Namen SOLOVAIR die Klassiker MADE IN ENGLAND.